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Gin – Trendiger Wacholderschnaps aus regionalem Anbau

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Seit einiger Zeit liegt der englische Schnaps holländischem Ursprungs voll im Trend. In der Kneipe bestellt niemand mehr einfach nur „Gin“ – die Auswahl ist schier unendlich. Nicht nur bei den Geschmacksrichtungen. So ist neben dem würzigen, oder floralen, London Dry oder Dry Gin, auch die Herkunft des Schnaps relevant geworden.

Immer mehr lokale Brennerei werben mit den einzigartigen Qualitäten ihres regionalen Gins. Denn oft machen die regional erzeugten Kräuterzusätze oder Botanicals, wie der Fachmann sagt, das Besondere am bayrischen Gin aus.

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Die Kräuter für den Gin

Der Wacholderschnaps an sich ließe sich ohne Kräuter und andere Zusatzstoffe kaum unterscheiden. Im Wesentlichen verleihen die Botanicals dem Gin Geschmacksrichtungen einer Zitrusnote, Wacholderbeeren, würzigem oder blumigem Geschmack.

Durch den Gin-Boom, der nun schon einige Jahre andauernden, ist eine großartige Vielfalt entstanden. Der Schnaps ist vielerorts das Trend-Getränk für jeden, der nicht Aperol Spritz trinken möchte. Ursächlich für diesen Boom sind die vielen kleinen Hersteller, die dem Getränk unterschiedliche, ganz individuelle Noten geben.

Deutsche Hersteller produzieren den englischen Traditionsschnaps

Die meiste Zeit war Gin ein englisches Traditionsgetränk. Seitdem englische Soldaten die holländische „Medizin“ aus den Niederlanden mit nach England gebracht haben, galt der Wacholderschnaps eigentlich als urtümliches, englisches Getränk (wofür auf die Marke Beefeater gesorgt haben dürfte).

Gin war in der Herstellung und damit im Verkauf billig und wurde damit zum einem viel konsumierten Getränk in England. Auch das beliebte Rezept Gin mit Tonic hat einen englischen Ursprung.

Chinin ist ein uraltes Mittel gegen Malaria und wurde britischen Seeleute und Soldaten auf langen Reisen in heiße Gebiete verschrieben wurde. Das bittere Chinin aus der Rinde des südamerikanischen Chinarindenbaums, wurde von den Seeleuten dann mit Gin verlängert, damit es besser schmeckte und bald war die Bezeichnung Gin Tonic geboren. Natürlich nicht wegen Tonic Water – Tonic ist ein Wort für „Stärkend“, das Tonic Water kam später.

Das Getränk ist also so englisch wie kaum ein zweites, aber Hersteller aus anderen Ländern ziehen mit ihrem Gin die Aufmerksamkeit der Szene auf sich. Brennereien wie The Duke aus Bayern oder Monkey 47 aus dem Schwarzwald oder Stuttgart Dry Gin zeigen, dass sich die deutsche Spirituosen-Industrie nicht mehr nur auf die Produktion von Korn versteht, sondern weltweit Freunde findet und Preise erringt. Der beste Gin der Welt, zumindest in den Augen der International Wine & Spirit Company in London, ist der GINSTR Stuttgart Dry Gin.

Während die englischer Destillieren auf eine jahrhundertealte Tradition zurückbesinnen können, sind die deutschen Brennereien vor diesem altehrwürdigen Erbe eher Start-Ups. Deutsche Brenner kamen zum ersten Mal 1874 mit Gin in Kontakt, als in Berlin die „Versuchsanstalt für das Brenngewerbe“ gegründet wurde – nicht um Gin zu brennen, sondern um herauszufinden, wie Gin hergestellt wurde.

Heute gibt es die Versuchsanstalt für das Brenngewerbe immer noch. Jetzt aber unter dem Namen „Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie“, in dem die Preußische Spirituosen Manufaktur den Adler Berlin Dry Gin und den Greenfield & Harter Gin produziert.

Das deutsche Brennereien so erfolgreich das englische Getränk herstellen können, liegt vielleicht daran, dass die Herstellung von Gin gar nicht mal so anders ist als, Korn oder Doppelkorn.

Prost!

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Bildnachweis: ©Unsplash

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